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Konsekutivdolmetschen meint eine zeitversetzte, mündliche Übertragung eines Redebeitrags in eine andere Sprache. Dabei lässt der Dolmetscher den Redner erst aussprechen und macht sich Notizen, ehe er das Gesagte in der Zielsprache wiedergibt. Das Konsekutivdolmetschen eignet sich besonders für kurze Redebeiträge, Verhandlungen oder festliche Anlässe.
Das Adjektiv konsekutiv (lat. consequi: ‚nachfolgend‘) bedeutet ‚unmittelbar nachfolgend‘ oder ‚aufeinanderfolgend‘, wobei die Abfolge sowohl zeitlich als auch räumlich oder logisch gemeint sein kann.
Das Konsekutivdolmetschen ist die älteste Methode der Sprachübertragung. Dabei spricht der Dolmetscher erst, nachdem der Redner seinen Beitrag oder einzelne Absätze beendet hat, die Verdolmetschung erfolgt also zeitversetzt. Um die Redebeiträge möglichst detailliert und sinngemäß wiedergeben zu können, wendet der Dolmetscher eine spezielle Notizentechnik (auch Notation) an.
Gerade bei komplizierten Sachverhalten können Notizen für Dolmetscher sehr hilfreich sein. In der Kürze der Zeit ist es jedoch unmöglich, das Gesagte Satz für Satz aufzuschreiben. Bei seiner speziellen Notationstechnik nutzt der Konsekutivdolmetscher daher nicht nur Wörter und Abkürzungen, sondern auch Symbole oder vereinfachte Zeichnungen. Abseits von einzelnen Wörtern sind die Notizen meist sprachunabhängig, sehen also in jeder Sprache gleich aus und können vom Dolmetscher direkt ins Deutsche, Englische oder Französische übersetzt werden.
Eine weitere Form neben dem Konsekutivdolmetschen ist das Simultandolmetschen. Ein Simultandolmetscher, auch Konferenzdolmetscher genannt, kommt häufig bei größeren Veranstaltungen und Konferenzen zum Einsatz, wo er eine Rede zeitgleich zum Gehörten in eine andere Sprache überträgt. Zur Erinnerung: Beim Konsekutivdolmetschen hört der Dolmetscher zunächst nur zu und spricht erst, wenn der Redner eine Pause einlegt.
Das Simultandolmetschen spart Zeit und bietet sich vor allem dann an, wenn in mehrere Sprachen gedolmetscht werden soll. Allerdings ist für das Simultandolmetschen Equipment in Form von Mikrofonen, Kopfhörern und in der Regel auch Dolmetscherkabinen erforderlich.
Ein Konsekutivdolmetscher sollte mindestens zwei Sprachen auf hohem Niveau beherrschen. Daneben sollte er auch über fachspezifische Terminologie verfügen, damit er den Sinn des Gesagten angemessen vermitteln kann. Auch das sichere Beherrschen der Notationstechnik ist Voraussetzung. Für die Ausbildung zum Konsekutivdolmetscher wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt, teilweise auch die Fach- oder Hochschulreife.
Beim Konsekutivdolmetschen werden einzelne Abschnitte einer Rede zeitversetzt in die Zielsprache übertragen, während beim Simultandolmetschen die Übersetzung in Echtzeit erfolgt, also während der Redner zu seinen Zuhörern spricht.
Konsekutivdolmetschen meint das zeitlich versetzte Dolmetschen, das etwa bei festlichen Reden, Diskussionen oder anderen Veranstaltungen zu beobachten ist. Dabei konzentriert sich der Dolmetscher zunächst auf das Zuhören und macht Notizen, um das Gesagte anschließend in die Zielsprache zu übersetzen.
Um Konsekutivdolmetscher zu werden, sollten Sie mindestens zwei Sprachen auf hohem Niveau beherrschen. Doch das ist noch nicht alles: Als Dolmetscher sollten Sie idealerweise eine Ausbildung an einer Hochschule oder Fachakademie durchlaufen haben. Als Konsekutivdolmetscher sollten Sie zudem die Notations- oder Notizentechnik beherrschen.
Konsekutive Dolmetscher können vor allem bei spezialisierten Fachtagungen, Verhandlungen und anderen Events mit begrenzter Teilnehmerzahl eine große Hilfe sein. Wenn mehr als zwei Sprachen gesprochen werden, sollte besser auf Simultanübersetzer zurückgegriffen werden.
Die Notizentechnik, auch Notation genannt, dient dazu, den Inhalt eines Redebeitrags schriftlich festzuhalten, um ihn anschließend übersetzen zu können. Die verwendeten Symbole und Zeichen sind hoch individualisiert.
Bei der Notizentechnik zählt der Inhalt, nicht die exakte Formulierung. Wichtig sind Verbindungswörter wie „aber“, „dennoch“ oder „darum“, da sie logische Orientierung geben. Für beinahe jedes Wort gibt es ein eigenes Symbol. Ein Beispiel ist der „Smiley“, der für verschiedene Formulierungen als Ausdruck der Freude, Begrüßung oder Danksagung steht. Wird er unterstrichen, so wird die Formulierung verstärkt, etwa mit einem „sehr“ verbunden. Angestrebt wird ein möglichst sprachneutrales Zeichensystem, das sich aus relativ wenigen Komponenten zusammensetzt und als Gedankenstütze dient.
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