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Muttersprache bezeichnet die Sprache, die ein Sprecher in der Kindheit durch ungesteuerte Lernprozesse erwirbt. Einem gezielten Unterricht bedarf es dafür nicht. Maßgeblich tragen zur Sprachentwicklung die Eltern des Kindes und andere unmittelbare Bezugspersonen bei. In der Linguistik wird heute bevorzugt der Begriff Erstsprache verwendet.
Muttersprache ist die erste Sprache, die ein Kind erlernt. Der Begriff stammt vom Lateinischen „Lingua materna“ ab, was wörtlich „Sprache der Mutter“ bedeutet. Damit wird betont, dass der eigentliche Spracherwerb bereits im Mutterleib beginnt. Manche Menschen haben sogar mehr als eine Muttersprache, die sie von ihren Eltern vermittelt bekommen, hier spricht man von Erstsprache(n). Häufig wird in der Linguistik auch der englische Begriff „native language“ herangezogen.
Die Muttersprache ist eng mit der Entwicklung einer eigenen Identität verbunden. Es ist die Sprache, in der Kinder ein Ich-Bewusstsein entwickeln und Werte, Normen und Regeln erlernen, die Ausdruck ihres kulturellen Hintergrundes sind. Muttersprache löst die meisten Emotionen aus und ist auch für die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wichtig. Zudem ist sie unverzichtbare Grundlage für den Erwerb weiterer Sprachen.
Es gibt verschiedene Ansätze zu erklären, wie Kinder Sprache entwickeln. Einige Psychologen und Linguisten gehen davon aus, dass Kinder über angeborene Gehirnstrukturen verfügen, die die Sprachentwicklung aktiv unterstützen. Etwa ab der 23. Schwangerschaftswoche können die ungeborenen Babys im Mutterleib Geräusche in ihrer Umgebung wahrnehmen. Entscheidend beim Erwerb der Muttersprache ist der frühe und ständige Kontakt mit der Sprache, etwa beim Spielen, Geschichtenlesen oder auch durch Radio und Fernsehen. Nur so prägen sich die Laute und grammatikalischen Strukturen so tief ein, dass das Kind die Sprache ganz natürlich beherrscht.
Bilinguismus bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, zwei oder mehr Sprachen zu sprechen. Gefördert wird dieser Umstand meist, wenn die Eltern unterschiedliche Muttersprachen beherrschen. Wenn ein Kind gleich nach der Geburt etwa bis zum dritten Lebensjahr mit zwei Sprachen parallel konfrontiert wird, kann es beide als Erstsprache erwerben. In diesem Fall spricht man von einem „bilingualen Erstspracherwerb“.
Die Muttersprache ist ein kulturelles Menschenrecht, was inzwischen auch in Deutschland anerkannt wird. Das Recht, die Muttersprache oder eine andere Sprache zu sprechen, ist auf die individuelle Freiheit jedes Einzelnen zurückzuführen.
Zwar ist Englisch mit ca. 1,2 Milliarden Sprechern die meistgesprochene Sprache der Welt, die meisten Muttersprachler einer Sprache (921 Mio.) finden sich aber im Mandarin-Chinesischen. Die zweitmeisten Muttersprachler sprechen Spanisch (463 Mio.). Englisch folgt mit rund 370 Mio. Muttersprachlern.
Muttersprache ist die Sprache, die ein Kind in frühester Kindheit von seiner Familie und anderen Bezugspersonen erlernt und primär verwendet.
Ja. Wenn Kinder mit zwei Sprachen aufwachsen und sie in etwa gleich gut beherrschen, so nennt man sie bilingual. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und meint „zweisprachig“. Meistens wachsen Kinder von Eltern mit unterschiedlichen Muttersprachen zweisprachig auf.
Wenn der Erwerb einer Sprache unterbrochen wird, etwa weil Kinder mit ihrer Familie in ein neues Land ziehen, so können Kinder tatsächlich die Sprache verlernen, mit der sie aufgewachsen sind. Im Erwachsenenalter ist es aber nicht mehr möglich, eine vollständig erworbene Sprache wieder zu vergessen.
Der Begriff Muttersprache leitet sich vom lateinischen „Lingua materna“ ab. Dem zugrunde liegt die Vorstellung, dass die Sprache bereits im Mutterleib mitgeprägt wird. Nach der Geburt wird der Spracherwerb durch enge Bezugspersonen wie Mutter, Vater oder Großeltern vermittelt.
Die Begriffe Muttersprache und Erstsprache werden synonym verwendet. Streng genommen ist jedoch die erste Sprache, die ein Kind lernt, nicht zwingend die Sprache der Mutter. Der Begriff Erstsprache ist präziser und meint jene Sprache, die ein Kind zuerst und intuitiv lernt.
Die Muttersprache wird in einem privaten, sozialen Umfeld erworben und nicht erst in der Schule erlernt.
Das Sprachlevel C2 gilt als Muttersprachler-Niveau. Auf diesem Kompetenzniveau kann eine Person quasi alles, was sie liest oder hört, mühelos verstehen.
Nach der Pubertät sind bestimmte Hirnregionen, die fürs Lernen einer Fremdsprache wichtig sind, in ihrer Entwicklung ausgereift. Sie verlieren ihre Plastizität und können dann nicht mehr so flexibel neue Informationen verarbeiten. Ab dann wird es schwierig, eine Zweitsprache perfekt zu beherrschen.
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