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Sprachebenen sind Varietäten einer Sprache, die sich in Wortschatz, Grammatik und Stil voneinander unterscheiden. Jeder Sprecher einer Sprache versteht alle Ebenen seiner Sprache in einem gewissen Maße. Welche Sprachebene in welcher Situation verwendet wird, hängt von äußeren Faktoren wie z.B. dem Verhältnis zum Gesprächspartner ab.
Verschiedene Gruppen und Individuen verwenden unterschiedliche Varietäten der gesprochenen Sprache. Die Sprachebenen erleichtern die Verständigung innerhalb der jeweiligen Gruppe und sind darüber hinaus ein Zeichen der Zugehörigkeit und der Abgrenzung zu anderen Gruppen. Abhängig sind die Wortwahl und Ausdrucksweise unter anderem von folgenden Faktoren:
• der Beziehung zwischen Gesprächspartnern • der Art der Kommunikation (z.B. mündlich oder schriftlich) • der Gesprächssituation
Die Mundart, auch als Dialekt bekannt, ist eine lokale oder regionale Sprachvarietät mit eigenen Regeln für Aussprache und Grammatik. Je nach sozialer Schicht ist die Mundart unterschiedlich ausgeprägt. Lebendig gehalten werden Dialekte vor allem im ländlichen Raum. Anwendung finden sie im privaten Rahmen, etwa im Gespräch mit Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn.
Die Umgangs- und Alltagssprache ist besonders in Städten verbreitet und wird in erster Linie im privaten Rahmen und in den sozialen Netzwerken genutzt. Sie unterliegt einem ständigen Wandel, weshalb es häufig zu Soziolekten (z.B. Jugendsprache) kommt. Die Umgangssprache wird als Kombination aus Mundart und Hochsprache gesehen.
Die Hochsprache, auch Standardsprache, ist die weitläufig verständlichste Varietät einer Sprache, in Deutschland ist das beispielsweise Hochdeutsch. Ursprünglich wurde die Hochsprache von einer gebildeten Oberschicht geschaffen, um sich einheitlich über alle Dialekte hinweg verständigen zu können und so z.B. Handel betreiben zu können. Anwendung findet sie heute im öffentlichen Raum, etwa bei freien Vorträgen oder auch im Schriftverkehr.
Die gehobene Sprache zeichnet sich durch eine besondere Beständigkeit aus. Hier werden seltenes Vokabular, Fachjargon oder Wörter lateinischen Ursprungs verwendet. Teilweise wirken die Begriffe etwas veraltet. Die gehobene Sprache wird beispielsweise in offiziellen, unpersönlichen Beziehungen zwischen Gesprächspartnern angewendet. Zu finden ist die Stilebene auch in der Dichtung oder in staatlichen Verträgen.
In der Pädagogik oder Logopädie gibt es einen weiteren Ansatz, Sprechweisen nach verschiedenen Ebenen zu analysieren. Die linguistischen Ebenen der Sprachentwicklung ermöglichen die Beurteilung des sprachlichen Entwicklungsstandes eines Kindes. Mithilfe des Ansatzes sollen Rückschlüsse auf die Bildungsarbeit im Kindergarten gezogen werden. Die kindliche Entwicklung wird in folgende 4 Sprachebenen unterteilt:
Unter Satzbau versteht man die Stellung einzelner Satzglieder bzw. Wörter in einem Satz. Ein klassischer deutscher Satz folgt meist dem Schema: Subjekt – Prädikat – Objekt.
Die verschiedenen Stilebenen innerhalb einer Sprache werden in Mundart, Umgangssprache, Hochsprache und gehobene Sprache unterteilt.
Die gehobene Sprache zeichnet sich durch eine besonders vornehme Sprechweise aus. Verwendet werden viele Fremd-Wörter und Fach-Begriffe. Ein Beispiel für diese Sprachebene sind die Begriffe „speisen“ und „verzehren“ als Synonyme für das Wort „essen“.
Es gibt unzählige Beispiele für die unterschiedlichen deutschen Sprachstile. Was nach süddeutscher Mundart „schwätzen“ heißt, bezeichnet in der Umgangssprache „quatschen“, in der Hochsprache „sprechen“ und in gehobener Sprache etwa „verlauten lassen“.
Als Stilschichten bezeichnet man sprachliche Ebenen, die soziologisch bedingt einem bestimmten sprachlichen Niveau zuzuordnen sind. Beispielsweise deutet die Umgangssprache eher auf ein niedriges Bildungsniveau hin.
Der Begriff Register bezeichnet in der Linguistik eine Sprech- oder Schreibweise, die für einen bestimmten Kommunikationsbereich charakteristisch ist. So benutzt ein Angestellter gegenüber Vorgesetzten eine andere Wortwahl als gegenüber seiner Frau. Auch Eltern verwenden gegenüber ihrem Kind andere Wörter und Formulierungen als im Umgang mit Freunden.
Die pragmatisch kommunikative Ebene ist Teil des linguistischen Ansatzes der Sprachentwicklung in der Pädagogik. Sie bewertet die sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes in der Kommunikation mit seinen Mitmenschen.
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