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Translation Memory ist ein Speicher für menschlich erstellte Übersetzungen, der die Wiederverwendung bereits übersetzter Inhalte ermöglicht. Die Textsegmente im Ausgangstext werden in dieser Datenbank meist paarweise abgespeichert und können bei Bedarf über eine Suchfunktion abgerufen werden. Auf diese Weise kann ein professioneller Übersetzer die Konsistenz und Effizienz seiner Aufträge erheblich verbessern.
Viele Übersetzer greifen in ihrem Berufsalltag auf Übersetzungsspeicher, sogenannte Translation Memory Systeme (TMS) zurück. Die Software wertet aus, inwieweit Elemente (auch: Segmente) eines zu übersetzenden Textes schon einmal übersetzt und abgespeichert wurden. Gibt es gleiche oder ähnliche Segmente, schlägt das System dem Übersetzer die Übersetzung des alten Textabschnitts vor. Der entscheidet dann, ob er die Übersetzung annehmen, ändern oder neu erstellen möchte. Alle anderen Segmente, die noch nicht im TMS abgespeichert sind, müssen manuell übersetzt werden. Anschließend können auch sie in die Datenbank aufgenommen werden.
Translation Memory Systeme unterstützen den Übersetzungsprozess. Indem Segmente eines Textes kein zweites Mal übersetzt werden müssen, kann der Übersetzer seinen Auftrag nicht nur schneller, sondern auch genauer und effizienter erfüllen. Beim Einsatz mehrerer Übersetzer oder bei der Bearbeitung mehrerer Dokumente stellt das TMS sicher, dass alle Beteiligten auf derselben Datenbasis arbeiten und die übersetzten Texte einheitlich formuliert werden.
Eine Software zur maschinellen Übersetzung übersetzt Inhalte automatisch meist innerhalb weniger Sekunden. Diese Form der Übersetzung ist jedoch fehleranfällig, da Computer (noch) nicht in der Lage sind, „zwischen den Zeilen“ zu lesen. In bestimmten Fällen lohnt sich eine maschinelle Übersetzung in Verbindung mit einem Translation Memory, um die Übersetzungsgeschwindigkeit zu steigern. Das Translation Memory übersetzt Inhalte nicht eigenständig, sondern ist nur ein Speicher, der die Wiederverwendung bereits übersetzter Inhalte ermöglicht.
Translation Memories wachsen stetig und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Sie verfügen über verschiedene Funktionen, die die Analyse bestehender Übersetzungen ermöglichen. Bei der Suche nach ähnlichen Segmenten kommen Algorithmen zum Einsatz, die meist einen prozentualen Ähnlichkeitswert berechnen. Der Austausch zwischen verschiedenen TM-Systemen ist grundsätzlich möglich, hierfür wird das TMX-Format (Translation Memory eXchange) genutzt.
Im Hinblick auf den Aufbau der Translation Memories wird grundsätzlich zwischen zwei Datenbanken- Typen unterschieden:
Einerseits gibt es Systeme, in denen Referenztexte paarweise, getrennt nach Ausgangs- und Zielsprache, gespeichert werden. Auf diese Weise bleibt der Kontext der jeweiligen Segmente erhalten und Anfragen können gezielt zu bestimmten Themenkomplexen gestellt werden.
Andererseits gibt es datenbankorientierte Systeme, in denen die Segmente isoliert abgespeichert werden. Sie kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn besonders große Datenmengen abgespeichert werden müssen und wirken sich positiv auf die Laufzeit der Systeme aus.
Ein Translation Memory System ist eine Datenbank, in der Quelltexte und ihre Übersetzungen abgelegt werden können. Die strukturierten Daten erleichtern den Übersetzungsprozess.
Die Software wertet aus, inwieweit der zu übersetzende Text bereits gespeicherten Textsegmenten ähnelt. Der Übersetzer selbst entscheidet, ob er die vorgeschlagene Übersetzung verwendet.
Mit Translation Memory Systemen können Übersetzer deutlich produktiver arbeiten. Durch die Vermeidung von Mehrfachübersetzungen wird ein schneller, einheitlicher und effizienter Übersetzungsprozess ermöglicht.
Es gibt diverse Anbieter für Übersetzungsspeicher, deren Software sich meist nur geringfügig voneinander unterscheidet. Die gängigsten Systeme sind: MemoQ, Trados, WordFast, Across, Transit, Passolo und Déjà Vu.
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