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Eine Simultanübersetzung bezeichnet die unmittelbare Übertragung eines gesprochenen Textes in eine andere Sprache. Weil in Echtzeit transkribiert wird, lautet die korrekte Bezeichnung Simultandolmetschen. Gerade bei großen Veranstaltungen kommen Simultandolmetscher zum Einsatz, da sie ohne größeren zeitlichen Aufwand Inhalte in viele Sprachen übertragen können.
Bei einer Übersetzung werden Texte, Videos und Filme meist schriftlich in eine andere Sprache übertragen. Je nach Textlänge und Bedarf kann eine Übersetzung Stunden, Tage oder auch mal Wochen in Anspruch nehmen. Das Dolmetschen befasst sich hingegen mit gesprochener Sprache. Beim Simultandolmetschen werden Beiträge simultan, also zeitgleich zum gesprochenen Wort übersetzt. Wichtig ist vor allem, dass der Sinn des Gesagten richtig übermittelt wird. Übersetzen ist also nicht gleich Dolmetschen, dennoch ist der Begriff der Simultanübersetzungen weit verbreitet.
Bei Veranstaltungen sitzen Simultandolmetscher meist in einer schallisolierten Kabine und hören die Redner über Kopfhörer. Mit minimaler Verzögerung, die im Fachjargon als Décalage bezeichnet wird, übertragen die Dolmetscher das Gesagte in die Zielsprache. Die Zuhörer tragen dafür ebenfalls Kopfhörer. Werden mehrere Simultandolmetscher hinzugezogen, können Beiträge zeitgleich in verschiedene Sprachen übersetzt werden.
Beim Dolmetschen unterscheidet man zwischen Simultandolmetschen und Konsekutivdolmetschen. Ein Simultandolmetscher kommt, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, häufig bei größeren Veranstaltungen und Konferenzen zum Einsatz, wo er eine Rede zeitgleich zum Gehörten in eine andere Sprache überträgt. Konsekutivdolmetschen meint das zeitlich versetzte Dolmetschen, das eher in einem Gesprächsumfeld zwischen zwei Personen zu beobachten ist. Der Dolmetscher lässt eine Person erst aussprechen und macht sich ggf. Notizen, ehe er das Gesagte in der Zielsprache an den Gesprächspartner weitergibt.
Die häufigste Form des Simultandolmetschens ist die Arbeit während einer Konferenz. Dabei befindet sich der Dienstleister in einer Dolmetschkabine, weshalb man auch Kabinendolmetschen sagt. Diese Übersetzungs-Form bietet sich bei einer höheren Anzahl an Beteiligten an, erfordert aber auch Equipment wie eine schalldichte Kabine, Mikrofone und Kopfhörer.
Werden bei einer Veranstaltung mehr als zwei Sprachen gesprochen, so ist jeweils ein Dolmetscher-Team für eine Sprache zuständig, wofür es mehrere Dolmetschkabinen benötigt. Beim Relaisdolmetschen wird eine wenig verbreitete Sprache (z.B. Estnisch) von einem Team in eine andere Sprache übersetzt (z.B. Englisch). Diese Übersetzung dient einem weiteren Dolmetscherteam als Ausgangstext für eine weitere Verdolmetschung (z.B. in Spanisch).
Gebärdensprachdolmetscher vermitteln zwischen Personen, die in Lautsprache oder Gebärdensprache miteinander kommunizieren. Eine technische Ausstattung ist bei dieser Form der Übersetzung nicht nötig. Gehörlose Menschen haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Dolmetscher bei Gängen zu Behörden, Polizei, Gericht und auch im medizinischen Bereich.
Das Flüsterdolmetschen, auch Chuchotage, gilt als älteste Form des simultanen Übersetzens. Sie kommt ganz ohne technische Hilfsmittel aus und richtet sich an kleine Personengruppen von 1-4 Personen. Das Flüsterdolmetschen ist bei Gerichtsverhandlungen sehr verbreitet, wird aber auch bei Konferenzen angewendet, bei denen einzelne ausländische Geschäftsleute als einzige nicht die Konferenzsprache sprechen.
Dolmetscher beherrschen mehrere Sprachen fließend und kennen sich in verschiedenen Fachgebieten gut aus. Das Simultandolmetschen setzt daher nicht nur ausgeprägte sprachliche Fähigkeiten, sondern auch eine große Fachkompetenz voraus. Die meisten professionellen Dolmetscher lassen sich an einer Hochschule oder Fachakademie ausbilden.
Die Dolmetscher sitzen in einer schalldichten Kabine, meist mit direktem Blick auf die Redner, hören deren Beiträge über Kopfhörer und dolmetschen in Echtzeit, in der Regel mit nur wenigen Sekunden Verzögerung. Damit das Simultandolmetschen störungsfrei funktioniert, ist eine passende Konferenztechnik notwendig.
Eine simultane Übersetzung bedeutet die Übertragung eines Redebeitrags in die Zielsprache – und das in Echtzeit.
Simultandolmetschen ist eine Form des Dolmetschens, bei der die Verdolmetschung für die Zuhörer fast gleichzeitig mit dem Redebeitrag erfolgt.
Was ein Dolmetscher verdient, hängt von seiner Anstellungsart, Branche und dem Arbeitsort ab. Angestellte Dolmetscher können in der Regel mit einem Bruttolohn von ca. 2500 bis 3000 Euro pro Monat rechnen. Bei Freiberuflern hängt die Bezahlung vom festgelegten Stundenlohn und dem Kundenkreis ab.
Wer einen Simultandolmetscher beauftragt, muss je nach Auftrag zwischen 70 und 120 Euro Stundenlohn einplanen.
Die Berufsbezeichnung Dolmetscher ist in Deutschland nicht geschützt. Wer professionell in diesem Beruf tätig sein möchte, absolviert üblicherweise eine dreijährige schulische Ausbildung an einer Fachakademie, die mit einer staatlichen Prüfung endet. In Deutschland gibt es Masterstudiengänge für angehende Simultandolmetscher.
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