Sprachliche Mittel sind sprachliche Gestaltungsmittel, die prägend für den Stil eines Textes sind. Sie weichen vom alltäglichen Sprachgebrauch ab und dienen häufig zur Betonung oder Veranschaulichung von Sachverhalten oder erzeugen Spannung. Als Synonyme zu sprachlichen Mitteln werden rhetorische Mittel, Figuren oder Stilmittel verwendet.
Rhetorische Stilmittel gehen auf die Rhetorik zurück, unter der man seit der Antike eine kunstvolle Art der Darstellung versteht. Seither lassen sich vor allem in der Poesie, aber auch verschiedensten Textarten wie Kurzgeschichten, öffentlichen Reden oder Werbung zahlreiche Stilmittel finden, die nicht nur den Inhalt veranschaulichen, sondern auch Klang und Optik eines Textes ansprechender gestalten.
Die Wirkung sprachlicher Mittel
Die sprachliche Gestaltung eines Textes mit rhetorischen Stilmitteln soll beim Leser eine bestimmte Wirkung erzielen. Welche Wirkung sprachliche Mittel erzielen können, unterscheidet sich von Text zu Text. Häufig sind sie ein Mittel zur Verdeutlichung oder Veranschaulichung von Aussagen, manchmal sollen Aussagen auch bestimmte Emotionen beim Leser auslösen. Eine bildhafte Sprache führt zum Beispiel dazu, dass Aussagen besser im Gedächtnis bleiben. Besonders bei Übersetzungen in unterschiedliche Sprachen ist es wichtig diese beizubehalten.
Wichtigste sprachliche Mittel
Rhetorische Stilmittel finden sich in sämtlichen Textgattungen. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten sprachlichen Mittel mitsamt Erklärungen.
Alliteration
Man spricht von einer Alliteration, wenn mehrere benachbarte Wörter mit demselben Anfangslaut beginnen. Beispiel: „Fischers Fritze fischt frische Fische“.
Anapher
Eine Anapher ist eine Wiederholung von Wörtern zu Beginn aufeinanderfolgender Sätze. Beispiel: „Ich liebe den Sommer. Ich liebe das Meer“.
Ellipse
Wenn bestimmte Satzelemente weggelassen werden, die Aussage aber noch immer verständlich ist, spricht man von einer Ellipse. Beispiel: „Je schneller, desto besser.“
Hyperbel
Eine Hyperbel ist eine starke Übertreibung, um einen Sachverhalt zu verdeutlichen oder bloßzustellen. Beispiel: „Diese Uhren gibt es wie Sand am Meer.“
Ironie
Wenn etwas gesagt wird, aber das Gegenteil gemeint ist, spricht von man Ironie. Meist ist sie nur im Kontext verständlich. Beispiel: „Wie gut, dass es jetzt auch noch regnet.“
Klimax
Der Klimax bezeichnet eine Reihe aufeinanderfolgender Wörter, die in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet werden, etwa von klein nach groß, von wichtig nach unwichtig oder von allgemein nach speziell. Beispiel: „Ich kam, ich sah, ich siegte.“
Metapher
Bei einer Metapher wird ein bildhafter Ausdruck in einen anderen Bedeutungszusammenhang gebracht, um einen Sachverhalt zu veranschaulichen. Beispiel: „Sie hat ihm das Herz gebrochen.“
Parallelismus
Wenn zwei aufeinanderfolgende Satzglieder demselben Aufbau folgen, ist von Parallelismus die Rede. Mit diesem Stilmittel sollen Aussagen besonders hervorgehoben werden. Beispiel: „Ich bin klein, du bist groß.“
Personifikation
Von einer Personifikation spricht man, wenn einem abstrakten, eigentlich leblosen Begriff menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Das erhöht die Anschaulichkeit einer Formulierung. Beispiel: „Die Zeit rennt.“
Rhetorische Frage
Eine rhetorische Frage ist eine Frage, bei der keine Antwort erwartet wird, weil diese bereits bekannt ist. Sie unterstreicht die Dringlichkeit einer Aussage, dient aber auch dazu, einen Gesprächspartner zu beeinflussen. Beispiel: „Wer glaubt das noch?“
Vergleich
Durch einen Vergleich werden zwei Wörter oder Formulierungen miteinander verknüpft. Dieses sprachliche Mittel wird dazu genutzt, Ähnlichkeiten oder Unterscheide hervorzuheben. Beispiel: „leicht wie eine Feder“.
Rhetorische Mittel erkennen
Durch die Analyse und Interpretation der rhetorischen Figuren können Sie wichtige Aussagen über den Inhalt und die Wirkung eines Textes treffen. Dafür sollten Sie zunächst schauen, ob Ihnen einzelne Passagen besonders vorkommen: Wird ein Sachverhalt bildlich dargestellt? Beginnen benachbarte Wörter mit demselben Buchstaben oder taucht ein Wort häufiger auf? Gibt es Widersprüche? Gehen Sie die Liste der sprachlichen Gestaltungsmittel noch einmal durch, um herauszufinden, welche Sprachmittel verwendet werden und welche Wirkung diese erzielen. Überlegen Sie anschließend, welche Botschaft der Autor mit der Wahl seiner rhetorischen Mittel senden wollte.
Zu den bekanntesten Sprachmitteln gehören Alliteration, Anapher, Hyperbel, Metapher und Rhetorische Fragen. Weitere Stilmittel finden Sie in unserer Übersicht.
Was sind wichtige rhetorische Mittel?
Andere wichtige rhetorische Mittel sind Ellipse, Euphemismus, Tautologie, Neologismus, Parallelismus und Wiederholungen.
Welche Funktion haben sprachliche Mittel?
Stilmittel prägen die sprachliche Gestaltung eines Textes. Sie lassen Formulierungen lebendiger oder bildhafter erscheinen, heben einzelne Aspekte hervor oder transportieren Emotionen. Die Wirkung der sprachlichen Mittel unterscheiden sich teilweise stark.
Was ist der Unterschied zwischen rhetorischen und sprachlichen Mitteln?
Im Allgemeinen werden rhetorische und sprachliche Mittel synonym zueinander verwendet. Wenn man es aber genau nimmt, finden sprachliche Mittel eher in der Schriftsprache Anwendung und dienen der sprachlichen Gestaltung eines Textes. Anders als bei rhetorischen Mitteln, die in der gesprochenen Sprache zu finden sind und meist einer Absicht zugrunde liegen.
Wie lassen sich rhetorische Mittel erkennen?
Es gibt verschiedene Wege, sprachliche Mittel zu erkennen. Meist wird ein Text zunächst auf Auffälligkeiten untersucht, sprich Wiederholungen, bildliche Darstellungen oder Widersprüche. Anschließend werden diese den rhetorischen Figuren zugeordnet und interpretiert, welche Wirkung der Autor damit möglicherweise erzielen wollte.
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