Zertifizierter Übersetzer:innen erstellen Übersetzungen nach bestimmten Qualitätskriterien. Anders als die beglaubigte Übersetzung, die auf der Expertise von Übersetzer:innen beruht, verlangt die zertifizierte Übersetzung eine Korrekturlesung durch eine zweite qualifizierte Person. Eine Zertifizierung für die Übersetzungsleistung kann bei einer unabhängigen Prüfstelle beantragt werden.
Wenn offizielle Dokumente übersetzt werden, ist es oftmals Pflicht, diese beglaubigen zu lassen. In manchen Fällen reicht dieser Schritt nicht aus, weshalb zertifizierte Übersetzer:innen hinzugezogen werden. Die Qualität ihrer Arbeit bescheinigt ein Zertifikat, das von einer unabhängigen Prüfstelle ausgestellt wird und nur für einen gewissen Zeitraum gültig ist. Um Fehler in der Übersetzung auszuschließen, wird der Text durch eine weitere qualifizierte Person korrekturgelesen.
Voraussetzungen an den Beruf
Beglaubigte Übersetzer:innen verfügen über ein umfassendes Wissen in Linguistik, Fachterminologie und Gesetzgebung. Es ist erforderlich, dass die Übersetzer:innen die Quellsprache und Zielsprache auf muttersprachlichem Niveau beherrschen, um Fehler in der Übersetzung auszuschließen. Was die Formatierung der schriftlichen Übersetzung angeht, muss eine spezielle Qualitätscharta angewendet werden. Bevor Dienstleister zertifizierte Übersetzungen anbieten dürfen, müssen sie die Qualität ihrer Arbeit durch eine unabhängige Prüfbehörde bewerten lassen.
Rolle des Übersetzer Zertifikats
Wer als Übersetzer:in im Wirtschaftssektor tätig sein möchte, sollte die Qualität der eigenen Leistungen idealerweise von einer unabhängigen Prüfstelle freiwillig zertifizieren lassen. Die Prüfbehörde kann beispielsweise TÜV, DEKRA oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) sein. Die Verantwortlichen prüfen in festgelegten Zeitabschnitten, ob die Übersetzer:innen gewisse Normen einhalten und stellen anschließend ein temporäres Übersetzer-Zertifikat aus. Das Zertifikat bildet ein freiwilliges Gütesiegel in verschiedenen Branchen.
Die zertifizierten Übersetzer:innen werden häufig mit den beglaubigten Übersetzer:innen verwechselt. Grund dafür ist der englische Begriff „certified translation“, der im Zusammenhang mit beglaubigten Übersetzungen verwendet wird.
Die beglaubigten Übersetzer:innen
Die beglaubigten Übersetzer:innen kommen zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn Urkunden bei deutschen Gerichten oder Behörden übersetzt und eingereicht werden sollen. Sie authentifizieren ihre Übersetzung, indem sie ihre Echtheit und Vollständigkeit unwiderruflich erklären. Die beglaubigten Übersetzer:innen werden vor Gericht vereidigt, weshalb sie auch vereidigte Übersetzer:innen genannt werden.
Die zertifizierten Übersetzer:innen
Anders als die beglaubigten Übersetzer:innen sind die zertifizierten Übersetzer:innen eher im Wirtschaftssektor tätig. Die Zertifizierung ihrer Dienstleistung dient Geschäftskund:innen als Nachweis für die Einhaltung gewisser Normen. Zum Beispiel ist die Verifizierung der Übersetzung durch eine zweite Instanz nötig.
Mehr laden
FAQ: Weitere Fragen zu zertifizierten Übersetzer:innen
Wie wird man zertifizierter Übersetzer:in?
Um Übersetzer:in oder Dolmetscher:in zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder man durchläuft eine dreijährige Ausbildung an einer Fachakademie oder absolviert ein sprachwissenschaftliches Studium. Die Grundlage für den Berufsabschluss ist die staatliche Prüfung. Voraussetzung sind fundierte Kenntnisse in mindestens zwei Sprachen, eine hohe interkulturelle Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Zertifizierte Übersetzer:innen lassen sich anschließend durch eine unabhängige Prüfstelle prüfen.
Was ist der Unterschied zwischen zertifizierten und beglaubigten Übersetzer:innen?
Beglaubigte Übersetzer:innen werden vom Berufungsgericht akkreditiert und erstellen Übersetzungen von Urkunden, die sie anschließend authentifizieren. Zertifizierte Übersetzer:innen hingegen sind von einer unabhängigen Prüfungsbehörde ausgezeichnet. Die Qualität ihrer Übersetzungen wird durch das Korrekturlesen einer qualifizierten zweiten Person erhöht.
Welche Zertifizierungen kann ich als Übersetzer:in erhalten?
Gängige Zertifizierungen für Übersetzer:innen sind die Europäische Übersetzernorm 15038, die ISO-Norm 9001 für Qualitätsmanagement oder die ISO-Norm 17100 für Übersetzungsdienstleistungen. Sie bilden ein freiwilliges Gütesiegel, sind also nicht verpflichtend.
Wie teuer ist eine zertifizierte Übersetzung?
Für eine zertifizierte Übersetzung fordern Übersetzungsbüros meist zwischen 25 und 55 Euro pro Seite. Der exakte Preis richtet sich nach Anbieter, Art des Dokuments, Wortanzahl und Sprachkombination.
Test-Popup
News-Club
This site is registered on wpml.org as a development site.